Dr. med. Angela Birkhold

Fachärztin für Allgemeinmedizin
Fachärztin für Innere Medizin

Zusatzbezeichnung Palliativmedizin
Pirmasens · Neuffer am Park

Ohrgeräusche (Tinnitus)

Hausärztliche Tipps

Ohrgeräusche (Tinnitus) werden nur von der betreffenden Person selbst gehört. Die Töne können summen, klingen, rauschen, pfeifen oder zischen. Weit verbreitet und harmlos ist das vorübergehende Ohrklingen. Sofortige ärztliche Hilfe ist dagegen notwendig, wenn starke Ohrgeräusche akut auftreten, in Verbindung mit einer rapiden Abnahme der Hörfähigkeit (Hörsturz) oder mit Schwindel. Oftmals entwickeln sich Ohrgeräusche auch allmählich und sind schließlich ständig vorhanden. Meist sind Ohrgeräusche mit einer Hörverschlechterung und einer Überempfindlichkeit gegen hohe Töne und Geräusche verbunden. Ohrgeräusche können sehr störend sein und werden oft in ruhiger Umgebung (z.B. nachts) als besonders stark empfunden. Die Ursache von Ohrgeräuschen ist letztlich ungeklärt. Man geht davon aus, dass die meisten Fälle von akut auftretenden Ohrgeräuschen auf Durchblutungsstörungen mit Sauerstoffmangel im Innenohr bzw. auf  Störungen von Hirnfunktionen.  Als mögliche Auslöser kommen in Frage:

  • Hörsturz.
  • Lärmschädigung.
  • Durchblutungsstörungen z.B. Gefäßverengungen.
  • Veränderungen der Halswirbelsäule.
  • Erkrankungen des Mittelohrs oder des Innenohrs (z.B. Mittelohrentzündung, Verkalkung der Ohrgefäße). 
  • Stress, emotionale Konflikte.
  • Medikamente, Chemikalien oder Gifte (z.B. Antibiotika, Schwermetalle, Alkohol).
  • Allgemeinerkrankungen (z.B. Herz- Kreislauferkrankungen, Blutarmut, Schilddrüsenunterfunktion).
  • Bluthochdruck oder sehr niedriger Blutdruck.

Was Sie tun können

  • Manchmal können die Geräusche nicht beseitigt werden, und Sie müssen akzeptieren damit zu leben. Die Geräusche durch leise Hintergrundmusik zu übertönen kann (z.B. beim Einschlafen) hilfreich sein.
  • Bei Hörstörungen kann ein Hörgerät hilfreich sein, das auch den Ohrton unterdrückt.
  • Wenn die Ohrgeräusche nicht nach kurzer Zeit nachlassen, wenn zusätzlich Hörverlust oder Schwindel auftreten oder Schmerzen und Fieber, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. 
  • Wenn Ihr Arzt Ihnen dazu rät, können Sie durchblutungsfördernde Medikamente einnehmen.
  • Bei chronischen Ohrgeräuschen werden auch psychotherapeutische Verfahren angeboten oder die Anpassung eines Geräuschinstrumentes, das ein leises Rauschen abgibt, wodurch das Ohrgeräusch in den Hintergrund tritt.
  • Vorbeugung: Nicht zu laute Musik hören. Dies gilt besonders auch für Kopfhörermusik. Bei lauten Arbeiten Geräuschschutzwatte in die Ohren stecken oder einen Lärmschutz aufsetzen. Stress vermeiden.